Hast du dich jemals gefragt, welche Geschichten die Straßen Hamburgs zu erzählen haben, abseits der bekannten Touristenpfade? Dann schnall dich an, denn heute nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise durch St. Georg, eines der vielseitigsten und lebendigsten Viertel der Hansestadt. Ein St. Georg Stadtteilrundgang ist weit mehr als nur ein Spaziergang; es ist eine Zeitreise, ein kulturelles Eintauchen und ein Fest für die Sinne. Hier treffen Geschichte auf Moderne, Tradition auf Avantgarde und unterschiedlichste Kulturen auf ein pulsierendes Miteinander. Bereite dich darauf vor, ein Viertel zu entdecken, das dich mit seiner Offenheit, seinen charmanten Ecken und seinen überraschenden Facetten begeistern wird. Lass uns gemeinsam die Geheimnisse lüften, die St. Georg zu einem echten Hamburger Original machen.
Key Facts über St. Georg und deinen Stadtteilrundgang:
- Historische Wurzeln: St. Georg war einst Hamburgs „Vorhof“ für alles, was man in der Stadt nicht haben wollte – von Leprakranken bis zu Hinrichtungsstätten.
- Zentrale Lage: Direkt östlich des Hamburger Hauptbahnhofs gelegen, ist St. Georg hervorragend angebunden und ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen.
- Kulturelle Vielfalt: Der Stadtteil ist ein Schmelztiegel der Kulturen, mit einer starken Präsenz der LGBTQ+-Community rund um die Lange Reihe und multi-ethnischen Geschäften am Steindamm.
- Architektonische Highlights: Von den prachtvollen Villen an der Außenalster bis zu den historischen Backsteingebäuden und modernen Hotels – St. Georg bietet eine spannende Mischung an Baustilen.
- Kunst- und Theaterzentrum: Mit dem Deutschen Schauspielhaus, dem Ohnsorg Theater und dem Museum für Kunst und Gewerbe ist St. Georg ein Hotspot für Kulturliebhaber.
- Grüne Oasen: Die Nähe zur Außenalster lädt zu Spaziergängen, Joggen oder Bootsfahrten ein und bietet eine willkommene Auszeit vom urbanen Trubel.
- Ein Viertel der Gegensätze: St. Georg vereint luxuriöse Hotels mit einfachen Wohnungen, historische Gebäude mit modernen Kunststätten und eine lebendige Szene mit ruhigen Rückzugsorten.
Die bewegte Geschichte von St. Georg: Vom Außenseiter zum Trendviertel
Wenn du heute durch St. Georg schlenderst, mag es schwer vorstellbar sein, dass dieser lebendige Stadtteil einst ein Ort war, den man lieber mied. Im 13. Jahrhundert entstand hier das St. Georgs-Hospital für Leprakranke, außerhalb der damaligen Stadtmauern. Über Jahrhunderte hinweg diente das Gebiet als Ablageort für alles „Anrüchige“: Pestfriedhöfe, Hinrichtungsplätze und Schweinezuchten prägten das Bild. Doch selbst in dieser Zeit gab es schon die andere Seite: Hamburger Familien pachteten hier Gartenland, um der „stinkenden Stadt“ zu entfliehen und die ländliche Idylle zu genießen.
Erst im 19. Jahrhundert, nach dem Großen Brand von Hamburg 1842 und der Eingliederung in die Stadt 1868, begann sich St. Georg zu wandeln. Der Bau des Hauptbahnhofs 1906 zog Hotels und Theater an, legte aber auch den Grundstein für den bis heute widersprüchlichen Ruf des Viertels. Heute ist St. Georg ein lebendes Beispiel dafür, wie sich ein Stadtteil neu erfinden kann. Die Geschichtswerkstatt St. Georg e.V. am Hansaplatz ist ein toller Anlaufpunkt, um noch tiefer in diese faszinierende Vergangenheit einzutauchen und zu verstehen, wie die einstigen Außenseiter das Fundament für die heutige Vielfalt legten.
Kulturelle Schmelztiegel und Szenetreffpunkte
Ein St. Georg Stadtteilrundgang führt dich direkt ins Herz einer einzigartigen kulturellen Mischung. Die Lange Reihe ist zweifellos das pulsierende Zentrum des Viertels. Hier reihen sich Cafés, Bars, Restaurants und Boutiquen aneinander und bilden eine der begehrtesten und lebendigsten Straßen Hamburgs. Seit den 1990er Jahren ist St. Georg auch das Zentrum der LGBTQ+-Community in Hamburg, was sich in zahlreichen Regenbogenflaggen, speziellen Ampelpiktogrammen und als Startpunkt der jährlichen Hamburg Pride Parade widerspiegelt. Es ist ein Ort der Offenheit und Akzeptanz, wo jeder willkommen ist.
Nur einen Katzensprung entfernt, rund um den Steindamm und den Hansaplatz, erlebst du eine ganz andere Facette der Vielfalt. Hier prägen Geschäfte und Restaurants der türkischen, indischen, iranischen und afghanischen Gemeinden das Straßenbild. Die imposante Centrum-Moschee mit ihren zwei Minaretten ist ein sichtbares Zeichen dieser multikulturellen Prägung. Diese Koexistenz verschiedener Glaubensgemeinschaften – der katholische Mariendom, die evangelische Dreieinigkeitskirche und der Sikh-Tempel liegen ebenfalls nah beieinander – macht St. Georg zu einem faszinierenden Beispiel für gelebte Toleranz und Miteinander.
Architektur, Kunst und Genuss: Highlights am Wegesrand
Dein St. Georg Stadtteilrundgang wäre nicht komplett ohne einen Blick auf die beeindruckende Architektur und die vielfältige Kunstszene. Entlang der Außenalster findest du prachtvolle Villen, die heute oft luxuriöse Hotels beherbergen, wie das berühmte Hotel Atlantic Kempinski, das seit Jahrzehnten auch Heimat des Rockstars Udo Lindenberg ist. Im Kontrast dazu stehen die charmanten Backsteingebäude in den Nebenstraßen, die ihren ganz eigenen Charakter haben.
Kunstliebhaber kommen im Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) auf ihre Kosten, einem der führenden Museen für Kulturgeschichte und angewandte Kunst in Europa. Auch die Hamburger Kunsthalle ist nicht weit entfernt. Für Theaterbegeisterte bieten das Deutsche Schauspielhaus – das größte Theater Deutschlands – und das Ohnsorg Theater erstklassige Unterhaltung.
Und was wäre ein Hamburg-Besuch ohne kulinarische Genüsse? St. Georg bietet eine breite Palette an Restaurants, von gehobener französischer Küche im Cox bis zu authentischen vietnamesischen Gerichten im Gao Kitchen. Wenn du auf der Suche nach traditionellen Hamburger Spezialitäten bist, lohnt sich vielleicht auch ein Blick auf Hamburgs älteste Restaurants: Eine Zeitreise für den Gaumen (interner Link). Für eine süße Pause ist das Café Gnosa eine Institution, bekannt für seine Torten und seinen Charme.
Ein besonderer Tipp ist die Koppel 66, ein Haus für Kunst und Handwerk, wo Künstler und Kunsthandwerker in offenen Ateliers arbeiten und ein angeschlossenes Café zum Verweilen einlädt. Es ist ein kreativer Ort, der die künstlerische Seele St. Georgs widerspiegelt.
St. Georg im Wandel: Neue Impulse und alte Schätze
St. Georg ist ein Stadtteil, der sich ständig weiterentwickelt, ohne seine Wurzeln zu vergessen. Die Nähe zum Gänsemarkt und dem Hauptbahnhof sorgt für eine dynamische Atmosphäre. Während der Gänsemarkt selbst immer wieder neue Impulse erhält und sich neu erfindet (Neuigkeiten vom Gänsemarkt: Hamburgs historischer Platz erfindet sich neu – interner Link), bewahrt St. Georg seine einzigartige Identität.
Die Stadtteilrundgänge, die von verschiedenen Anbietern wie Stattreisen Hamburg oder den Hamburg Greeters angeboten werden, sind eine hervorragende Möglichkeit, diese Mischung aus Alt und Neu, aus Tradition und Trend hautnah zu erleben. Sie führen dich zu den bekannten Sehenswürdigkeiten, aber auch zu versteckten Innenhöfen und charmanten Gassen, die du alleine vielleicht übersehen würdest. Du erfährst Anekdoten und Geschichten, die den Stadtteil lebendig werden lassen und dir ein tieferes Verständnis für seine Bewohner und seine Entwicklung vermitteln.
Fazit: Ein St. Georg Stadtteilrundgang ist ein absolutes Muss für jeden, der Hamburg abseits der Hochglanzbroschüren erleben möchte. Es ist eine Reise durch ein Viertel, das seine widersprüchliche Geschichte nicht leugnet, sondern sie als Teil seiner Identität feiert. Von den einstigen Leprakranken bis zur heutigen lebhaften LGBTQ+-Szene und den vielfältigen Kulturen – St. Georg ist ein Ort der Kontraste, der dich mit seiner Authentizität und seinem Charme verzaubern wird. Hier findest du prachtvolle Architektur neben multikulturellem Treiben, renommierte Theater neben gemütlichen Cafés und grüne Oasen direkt am Wasser. Tauche ein in dieses bunte Mosaik und lass dich von der Energie und den Geschichten dieses einzigartigen Hamburger Stadtteils mitreißen. Du wirst sehen: Ein Tag in St. Georg ist ein unvergessliches Erlebnis, das dir Hamburg von einer ganz neuen, faszinierenden Seite zeigt.
FAQ
Was sind die Highlights eines St. Georg Stadtteilrundgangs?
Zu den Highlights gehören die Lange Reihe als Zentrum der LGBTQ+-Community, der multikulturelle Steindamm mit der Centrum-Moschee, das Museum für Kunst und Gewerbe, das Deutsche Schauspielhaus, der Hansaplatz mit dem Hansabrunnen und die prachtvollen Gebäude entlang der Außenalster, inklusive des berühmten Hotel Atlantic Kempinski.
Welche Geschichte hat der Stadtteil St. Georg?
St. Georg hat eine sehr bewegte Geschichte. Ursprünglich im 13. Jahrhundert als Standort eines Leprosen-Hospitals außerhalb der Stadtmauern gegründet, diente es lange als Ort für „unerwünschte“ Einrichtungen wie Pestfriedhöfe und Hinrichtungsplätze. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte es sich zu einem Viertel der Gegensätze, das 1868 in die Stadt eingegliedert wurde und heute für seine Vielfalt und Offenheit bekannt ist.
Gibt es spezielle Touren für den Stadtteil St. Georg?
Ja, verschiedene Anbieter wie Stattreisen Hamburg, Hamburg Greeters und andere Touragenturen bieten geführte Stadtteilrundgänge durch St. Georg an. Diese Touren konzentrieren sich oft auf die Kontraste, die Geschichte, die kulturelle Vielfalt und die LGBTQ+-Szene des Viertels.



