Mitten in Hamburgs lebendiger Neustadt, wo sich Geschichte und Moderne auf faszinierende Weise begegnen, liegt ein Ort, der vielen von uns vertraut ist: der Gänsemarkt. Vielleicht bist du schon oft achtlos an ihm vorbeigeeilt, auf dem Weg zum nächsten Termin oder ins Alsterhaus. Doch dieser Platz ist weit mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt oder eine Shopping-Adresse. Er ist ein pulsierendes Herz der Hansestadt, das sich ständig neu erfindet und dabei doch seine Wurzeln bewahrt. Und genau das macht ihn so spannend, besonders jetzt, da sich hier Bemerkenswertes tut. Der Gänsemarkt, ein Name, der Neugier weckt, birgt eine Fülle an Geschichten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Mach dich bereit für einen tiefen Einblick in seine Vergangenheit, seine Gegenwart und vor allem in seine aufregende Zukunft.
Key Facts zum Gänsemarkt
- Namensursprung: Der Name „Gänsemarkt“ (lateinisch „forum anserum“) ist seit 1655 belegt, obwohl hier nie Gänse gehandelt wurden. Der Name könnte von den Gänsen stammen, die hier einst geweidet wurden, oder von einem früheren Grundbesitzer namens Ambrosius Gosen, dessen Name im Plattdeutschen „Gans“ bedeutet.
- Älteste Bäckerei: Am Gänsemarkt 44 befindet sich seit etwa 1650 ununterbrochen eine Bäckerei, die damit zu den ältesten durchgehend betriebenen Geschäften Hamburgs gehört.
- Lessing-Denkmal: Seit 1881 thront ein Denkmal für Gotthold Ephraim Lessing auf dem Gänsemarkt, das an seine Zeit als Dramaturg in Hamburg erinnert. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es 1955 wieder aufgestellt.
- Ehemaliges Zeitungsviertel: Ende der 1920er Jahre war der Gänsemarkt das Zentrum des Hamburger Zeitungsviertels, wo fast alle großen Tageszeitungen der Stadt ihren Sitz hatten.
- U-Bahn-Anbindung: Seit 1970 ist der Gänsemarkt mit einer eigenen U-Bahn-Station hervorragend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden, was seine zentrale Bedeutung unterstreicht.
- Neues Bauprojekt „Gänsemarkt Höfe“: Auf dem Areal der ehemaligen Gänsemarktpassage entsteht bis Mitte 2028 ein moderner Büro- und Geschäftskomplex, der den Platz revitalisieren soll.
Ein Blick zurück: Die reiche Geschichte des Gänsemarkts
Die Geschichte des Gänsemarkts ist eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte, die die Entwicklung Hamburgs selbst widerspiegelt. Was im Jahr 1373 als gepachtetes Gelände vor den Toren der Stadt begann, wandelte sich mit dem Bau der Hamburger Wallanlagen zwischen 1616 und 1625 zu einem integralen Bestandteil der wachsenden Neustadt. Ursprünglich ein ländliches Gebiet mit Wiesen und Weiden, diente der Platz im frühen 17. Jahrhundert sogar als Lagerstätte für Kalk, der für den Festungsbau benötigt wurde.
Doch der Gänsemarkt war nicht nur ein funktionaler Ort. Schon um 1650 siedelte sich hier die erste Bäckerei an, die bis heute, wenn auch in modernisierter Form, besteht und damit ein lebendiges Zeugnis der langen Tradition des Platzes ist. Ein weiteres Highlight der frühen Geschichte war die Eröffnung der Hamburger Oper am Gänsemarkt im Jahr 1678, die als erstes bürgerlich-städtisches Theater im deutschsprachigen Raum Kulturgeschichte schrieb.
Im 19. Jahrhundert wurde der Gänsemarkt zum intellektuellen und medialen Zentrum Hamburgs. 1881 wurde das Lessing-Denkmal enthüllt, eine Hommage an den großen Aufklärer Gotthold Ephraim Lessing, der von 1767 bis 1770 in Hamburg wirkte. Dieses Denkmal, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und später wiederaufgebaut wurde, ist bis heute ein markanter Punkt des Platzes. Ende der 1920er Jahre avancierte der Gänsemarkt sogar zum „Hamburger Zeitungsviertel“, wo die wichtigsten Tageszeitungen der Stadt ihre Redaktionen hatten. Diese reiche Vergangenheit prägt bis heute den Charakter des Gänsemarkts und macht ihn zu einem Ort, an dem man bei jedem Besuch ein Stück Hamburger Geschichte atmen kann.
Der Gänsemarkt im Wandel: Das Projekt „Gänsemarkt Höfe“
Der Gänsemarkt ist ein Ort, der sich immer wieder neu erfindet. Nach einer Phase der Unsicherheit, in der das Areal der ehemaligen Gänsemarktpassage nach der Insolvenz der Signa-Gruppe seit Oktober 2023 brach lag, weht nun ein frischer Wind. Die HanseMerkur Grundvermögen AG hat das Grundstück Anfang 2025 übernommen und damit den Startschuss für eine vielversprechende Zukunft gegeben.
Mit dem symbolischen Spatenstich am 15. Juli 2025 wurde offiziell der Bau der „Gänsemarkt Höfe“ eingeläutet. Ein ambitioniertes Projekt, das bis Mitte 2028 fertiggestellt werden soll. Hier entsteht ein moderner, achtgeschossiger Büro- und Geschäftskomplex mit einer Gesamtmietfläche von rund 20.700 Quadratmetern. Der Nutzungsmix ist vielfältig und zukunftsorientiert: Neben flexiblen Büroflächen sind im Erdgeschoss attraktive Gastronomie- und Einzelhandelsangebote geplant.
Besonders hervorzuheben sind die großzügigen Innenhöfe und Durchgänge, die eine bessere Anbindung an die benachbarten Colonnaden schaffen und den Gänsemarkt noch stärker in das städtische Leben integrieren sollen. Ein weiteres Highlight werden die Außenterrassen im Dachgeschoss sein, die einen weiten Blick über die Dächer Hamburgs bis zur Binnenalster ermöglichen – ein echter Mehrwert für Besucher und Mieter gleichermaßen. Dieses Bauvorhaben ist nicht nur eine Investition in die Infrastruktur, sondern auch ein wichtiges Signal für die Revitalisierung der Hamburger Innenstadt, die damit ein weiteres modernes und attraktives Zentrum erhält.
Mehr als nur Shopping: Kulturelle Highlights und grüne Oasen
Auch abseits der spannenden Neubauten hat der Gänsemarkt eine Menge zu bieten und ist ein idealer Ausgangspunkt, um Hamburg in all seinen Facetten zu erleben. Die zentrale Lage des Platzes ist unschlagbar: Direkt am Gänsemarkt münden mehrere Einkaufsstraßen und Passagen, darunter die Gerhofstraße mit ihren jungen Modeangeboten und die Gänsemarkt-Passage, die dich direkt zu den eleganten Colonnaden führt. Hier findest du eine bunte Mischung aus Boutiquen, Restaurants und Cafés, die zum Verweilen und Genießen einladen. Und wenn du schon mal in Hamburg bist, darf eine typisch hamburgische Spezialität natürlich nicht fehlen – wie wäre es mit einem leckeren Fischbrötchen ganz in der Nähe?
Doch der Gänsemarkt ist nicht nur ein Paradies für Shopping-Begeisterte. Kulturell hat die Umgebung ebenfalls einiges zu bieten. Die berühmte Hamburgische Staatsoper liegt nur einen Steinwurf entfernt und verspricht unvergessliche Abende voller Musik und Drama. Auch der „Bananensaal“ der Finanzbehörde am Gänsemarkt ist einen Blick wert, ein architektonisches Kleinod, das oft übersehen wird.
Für alle, die eine Auszeit im Grünen suchen, sind die weitläufigen Parkanlagen von Planten un Blomen und die Großen Wallanlagen in unmittelbarer Nähe eine willkommene Oase der Ruhe. Hier kannst du spazieren gehen, entspannen oder im Sommer die berühmten Wasserlichtkonzerte genießen. Und natürlich ist die Binnenalster mit ihrer imposanten Alsterfontäne nur wenige Schritte entfernt, perfekt für eine Bootsfahrt oder einen Spaziergang entlang des Jungfernstiegs. In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich der Gänsemarkt zudem in einen charmanten Weihnachtsmarkt, der mit seinem besinnlichen Flair und handwerklichen Angeboten verzaubert. Der Gänsemarkt ist also ein Ort, der zu jeder Jahreszeit und für jeden Geschmack etwas bereithält.
Fazit: Der Gänsemarkt – Ein Symbol für Hamburgs Dynamik
Der Gänsemarkt ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Hamburg seine reiche Geschichte ehrt und gleichzeitig mutig in die Zukunft blickt. Von seinen Anfängen als Weideland vor den Stadttoren über seine Blütezeit als Kultur- und Medienzentrum bis hin zu seiner aktuellen Transformation durch das beeindruckende Projekt „Gänsemarkt Höfe“ – dieser Platz erzählt eine Geschichte von stetigem Wandel und Anpassung. Die „Gänsemarkt Höfe“ sind mehr als nur ein neues Gebäude; sie sind ein Bekenntnis zum Standort Hamburg, ein Impuls für die Innenstadt und ein Versprechen für mehr Lebendigkeit und Attraktivität.
Die Mischung aus historischem Charme, modernen Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen Angeboten und der Nähe zu grünen Oasen macht den Gänsemarkt zu einem unverzichtbaren Teil des Hamburger Stadtbildes. Er ist ein Ort, an dem man die Vergangenheit spüren, die Gegenwart genießen und die Zukunft erleben kann. Wir sind gespannt, wie sich dieser besondere Platz weiterentwickeln wird, und laden dich ein, selbst vorbeizuschauen und die Faszination des Gänsemarkts mit eigenen Augen zu entdecken. Hamburgs historisches Herz schlägt neu, und es ist aufregender denn je!
FAQ
Warum heißt der Gänsemarkt so, obwohl dort keine Gänse gehandelt werden?
Der Name ‚Gänsemarkt‘ (lateinisch ‚forum anserum‘) ist seit 1655 belegt. Es wird vermutet, dass er entweder von Gänsen stammt, die hier früher geweidet wurden, oder von einem früheren Grundstücksbesitzer namens Ambrosius Gosen, dessen Name im Plattdeutschen ‚Gans‘ bedeutet. Marktrechte für Gänse gab es hier jedoch nie.
Was sind die ‚Gänsemarkt Höfe‘ und wann werden sie fertiggestellt?
Die ‚Gänsemarkt Höfe‘ sind ein neues, achtgeschossiges Büro- und Geschäftskomplexprojekt, das auf dem Gelände der ehemaligen Gänsemarktpassage entsteht. Das Projekt der HanseMerkur Grundvermögen AG umfasst rund 20.700 Quadratmeter Mietfläche für Büros, Gastronomie und Einzelhandel. Der Spatenstich erfolgte im Juli 2025, und die Fertigstellung ist für Mitte 2028 geplant.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in der Nähe des Gänsemarkts?
In unmittelbarer Nähe des Gänsemarkts befinden sich das Lessing-Denkmal, die Hamburgische Staatsoper, die Colonnaden und der Jungfernstieg. Auch die Parkanlagen Planten un Blomen und die Binnenalster mit der Alsterfontäne sind nur wenige Schritte entfernt. In der Vorweihnachtszeit findet hier zudem ein charmanter Weihnachtsmarkt statt.



