Hamburg hat viele faszinierende Ecken, aber nur wenige Orte erzählen die Geschichte unserer geliebten Hansestadt so eindringlich wie der Domplatz. Oder sollte ich besser sagen: der Hammaburg-Platz? Ja, du hast richtig gehört! Was viele Hamburger noch als Domplatz kennen, trägt seit August 2024 offiziell einen neuen, geschichtsträchtigen Namen: Hammaburg-Platz. Diese Umbenennung ist weit mehr als nur ein bürokratischer Akt; sie ist eine Hommage an die Ursprünge Hamburgs, an den Ort, wo alles begann. Ein Besuch hier ist eine Zeitreise, die dich von den frühesten Siedlungen bis in die moderne Stadtplanung führt. Begleite uns auf eine Entdeckungsreise zu diesem zentralen Punkt unserer Stadt, der sich ständig weiterentwickelt und dabei seine reiche Vergangenheit ehrt. Hier erfährst du alles über die jüngsten Entwicklungen, die historischen Geheimnisse und was diesen Platz zu einem absoluten Muss für jeden Hamburg-Liebhaber macht.
Key Facts zum Hammaburg-Platz (ehemals Domplatz Hamburg)
- Offizielle Umbenennung: Der Platz wurde im August 2024 offiziell von „Domplatz“ in „Hammaburg-Platz“ umbenannt, um an die Gründung der Hammaburg zu erinnern, die Keimzelle Hamburgs.
- Historische Keimzelle: Hier entstand vor über 1200 Jahren die Hammaburg, eine kleine Siedlung, die als Ursprung der Hansestadt gilt.
- Standort des Mariendoms: Über 800 Jahre lang stand an dieser Stelle der Hamburger Mariendom, dessen Bau um 1245 begann und der Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde.
- Moderne Gestaltung: Der Platz wurde zwischen 2008 und 2009 neu gestaltet und verfügt über eine offene Rasenfläche mit 39 beleuchteten Acryl-Sitzgelegenheiten, die die ehemaligen Dompfeiler markieren.
- Archäologische Entdeckungen: Unter der heutigen Oberfläche wurden Reste der frühmittelalterlichen Hammaburg ausgegraben, die die historische Bedeutung des Ortes untermauern.
- Interaktives Erlebnis: Ein sogenanntes „Archäoskop“ bietet Besuchern eine virtuelle Zeitreise in die Hammaburg-Zeit und visualisiert die damalige Umgebung.
- Bischofsturm: In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bischofsturm, ein kleines Museum, das weitere Einblicke in die frühe Stadtgeschichte gibt und als Teil eines alten Stadttores interpretiert wird.
Eine Zeitreise beginnt: Von der Hammaburg zum Mariendom
Der Hammaburg-Platz, den wir heute als grüne Oase in der Hamburger Altstadt kennen, ist im Grunde ein lebendiges Geschichtsbuch. Seine Geschichte reicht über 1200 Jahre zurück, bis zu den Anfängen der Hammaburg. Stell dir vor: Im 8. Jahrhundert gründeten die Sachsen hier eine kleine Siedlung, die sie „Hammaburg“ nannten – eine Burg in der feuchten Bucht. Ein strategisch perfekter Ort zwischen Alster und Elbe, an dem sich rund 200 Menschen ansiedelten und damit den Grundstein für eine der einflussreichsten Städte Nordeuropas legten. Archäologische Funde unter dem Platz haben diese Ursprünge eindrucksvoll bestätigt und machen den Boden, auf dem du heute stehst, zu einem Schatzkästchen der Vergangenheit.
Doch die Geschichte des Domplatzes ist eng mit dem imposanten Mariendom verbunden. Ab 1245 wurde hier ein frühgotischer Dom errichtet, der über acht Jahrhunderte lang das religiöse und kulturelle Zentrum der Stadt bildete. Stell dir vor, wie dieses mächtige Bauwerk über die Jahrhunderte das Stadtbild prägte, bevor es Anfang des 19. Jahrhunderts, in der sogenannten „Franzosenzeit“, abgerissen wurde. Es ist fast unvorstellbar, dass ein so bedeutendes Wahrzeichen einfach verschwand. Doch die Erinnerung daran lebt weiter, nicht zuletzt durch die moderne Gestaltung des Platzes, die die Dimensionen des Doms nachzeichnet.
Der Hammaburg-Platz heute: Ein Ort der Erinnerung und Begegnung
Nach dem Abriss des Doms und der Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Gelände lange Zeit als Parkplatz diente, wurde die Bedeutung des Domplatzes für Hamburg neu entdeckt. Zwischen 2008 und 2009 erfolgte eine umfassende Neugestaltung, die den Platz in eine offene, begrünte Fläche verwandelte. Das Herzstück dieser Gestaltung sind 39 weiße Acryl-Sitzgelegenheiten, die bei Dunkelheit von innen leuchten und die genauen Standorte der ehemaligen Dompfeiler markieren. Diese Installation ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ein stilles Mahnmal, das die Dimensionen des verschwundenen Doms erlebbar macht. Ergänzt wird dies durch kantige Stahlwälle, die den Verlauf der einstigen Domburg nachbilden und so die historische Befestigungsanlage visualisieren.
Ein besonderes Highlight für Geschichtsfans ist das „Archäoskop“. Dieser stationäre VR-Betrachter ermöglicht es dir, in die Zeit der Hammaburg einzutauchen und die Umgebung so zu erleben, wie sie vor über tausend Jahren aussah. Es ist eine faszinierende Möglichkeit, Geschichte nicht nur zu lesen, sondern visuell zu erfahren. Ganz in der Nähe findest du auch den Bischofsturm, ein kleines Museum, das weitere archäologische Funde und Informationen zur frühen Stadtgeschichte bereithält und als Teil eines alten Stadttores interpretiert wird.
Zukünftige Visionen und die Bedeutung der Umbenennung
Die offizielle Umbenennung des Domplatzes in Hammaburg-Platz im August 2024 war ein wichtiger Schritt, um die Identität dieses historischen Ortes noch stärker zu betonen. Kultursenator Carsten Brosda, Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer und Landesarchäologe Rainer-Maria Weiss betonten bei der feierlichen Umbenennung die Chance, die Keimzelle Hamburgs noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Es geht darum, die 1200 Jahre Geschichte, die hier vergraben liegen, sichtbarer und erlebbarer zu machen.
Diese Entwicklung zeigt, wie Hamburg seine Geschichte wertschätzt und gleichzeitig in die Zukunft blickt. Der Hammaburg-Platz ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein moderner Treffpunkt und eine Grünfläche, die zum Verweilen einlädt. Er ist ein Beispiel dafür, wie historische Stätten in das heutige Stadtleben integriert werden können, ohne ihre Bedeutung zu verlieren. Ähnlich wie der Gänsemarkt sich neu erfindet, zeigt der Hammaburg-Platz, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können.
Der Hammaburg-Platz als Teil des Hamburger Stadtlebens
Der Hammaburg-Platz liegt zentral in der Hamburger Altstadt, umgeben von weiteren wichtigen Sehenswürdigkeiten. Er befindet sich südlich der Hauptkirche St. Petri und westlich des beeindruckenden Kontorhausviertels, das selbst zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein Spaziergang über den Platz lässt sich wunderbar mit einem Besuch des Museums für Hamburgische Geschichte verbinden, das nur einen Katzensprung entfernt ist und dir noch tiefere Einblicke in die Stadtgeschichte bietet. Auch die Speicherstadt mit ihren charakteristischen Backsteingebäuden und Fleeten ist fußläufig erreichbar und lädt zu weiteren Entdeckungstouren ein.
Der Platz selbst ist nicht nur ein Ort für Touristen, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Hamburger. Die beleuchteten Säulen und die grüne Fläche schaffen eine besondere Atmosphäre, die zum Entspannen und Nachdenken einlädt. Ob für eine Mittagspause, einen kurzen Moment der Ruhe oder als Ausgangspunkt für eine Stadterkundung – der Hammaburg-Platz ist ein vielseitiger und bedeutsamer Ort im Herzen Hamburgs. Er erinnert uns daran, dass jede große Stadt eine Keimzelle hat, und in Hamburg ist diese Keimzelle heute sichtbarer und erlebbarer denn je.
Fazit
Der ehemalige Domplatz, nun stolz als Hammaburg-Platz bekannt, ist ein wahrhaft magischer Ort in Hamburg. Er ist die Wiege unserer Stadt, ein Zeugnis von über 1200 Jahren ununterbrochener Geschichte, von den bescheidenen Anfängen der Hammaburg bis zur heutigen pulsierenden Metropole. Die jüngste Umbenennung und die moderne Gestaltung mit den leuchtenden Säulen und dem Archäoskop machen die reiche Vergangenheit nicht nur sichtbar, sondern interaktiv erlebbar. Es ist ein Ort, der zum Nachdenken anregt, zum Entdecken einlädt und die tiefe Verbundenheit Hamburgs mit seinen Wurzeln aufzeigt. Wenn du das nächste Mal durch die Altstadt schlenderst, nimm dir einen Moment Zeit für den Hammaburg-Platz. Lass die Geschichten auf dich wirken, stell dir vor, wie hier alles begann, und genieße die einzigartige Atmosphäre dieses geschichtsträchtigen Ortes. Er ist ein Muss für jeden, der das Herz Hamburgs wirklich verstehen möchte.
FAQ
Warum wurde der Domplatz in Hammaburg-Platz umbenannt?
Der Domplatz wurde im August 2024 offiziell in Hammaburg-Platz umbenannt, um die historische Bedeutung des Ortes als Gründungsstätte der Hammaburg, der Keimzelle Hamburgs, stärker hervorzuheben und zu würdigen.
Welche besonderen Merkmale hat der Hammaburg-Platz heute?
Der Hammaburg-Platz zeichnet sich durch eine offene Rasenfläche mit 39 beleuchteten Acryl-Sitzgelegenheiten aus, die die Standorte der ehemaligen Dompfeiler des Mariendoms markieren. Zudem gibt es Stahlwälle, die die frühere Domburg nachbilden, und ein ‚Archäoskop‘ für eine virtuelle Zeitreise in die Hammaburg-Ära.



